Kabinett-Ausstellung Hans Bimler
Brinitza, Hans Bimler
Kabinett-Ausstellung Hans Bimler
21. März - 28. August 2022
Hans Bimler, geboren am 27. Januar 1860 in Godullahütte, gestorben am 2. Oktober 1929 in Breslau, war ein deutscher Maler, der vor allem durch sein zeichnerisches Werk überregionale Bekanntheit erlangte.
Er war Schüler am Königlichen Gymnasium Beuthen in Oberschlesien. Künstlerisch wird er als Autodidakt betrachtet, der zunächst lange Jahre als Volksschullehrer im Raum Oppeln arbeitete und ab 1883 in Alt-Schalkowitz. Nachdem er die Königlichen Kunst- und Gewerbeakademie Breslau absolviert hatte und die Zeichenlehrerprüfung bestand, war er bis 1920 als Zeichenlehrer an der Städtischen Katholischen Oberrealschule in Beuthen tätig.
Daneben war Bimler auch als Kurator, Kunstsammler und Forscher aktiv. Mit Hilfe seines Sohnes Kurt Bimler (1883–1951) leitete er von 1910 bis 1919 das Oberschlesische Landesmuseum in Beuthen.
Bekannt wurde Hans Bimler durch seine Landschaftsszenen, die meist skizzenhaft und in scharzweiß dörfliche Szenen dokumentieren, vor allem aus der Gegend Beuthen, Oppeln, Pless, den Beskiden und dem Wallfahrtsort Wartha. Stadtansichten sind sehr selten, auch menschliche Figuren bleiben, wenn überhaupt, schemenhaft.
Unsere umfangreiche Sammlung an Skizzen und Studien, darunter fast 100 Bleistift- und Federzeichnungen, konnte im Jahr 2021 dank der Unterstützung der Ernst von Siemens Kunststiftung restauriert werden und wird jetzt in einer Auswahl erstmals wieder präsentiert.
Ich BRAUCH das!
Sonderausstellung: Ich BRAUCH das!
21. März - 28. August 2022
«Tradition ist nicht die Anbetung der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers.»
nach Jean Jaurès, 1910
Die Feierlichkeiten in Oberschlesien gehören bis heute zu den traditionsreichsten in ganz Polen. Hier sind alte Volksglauben und Bräuche erhalten geblieben, die es in anderen Regionen nicht mehr gibt. Viele dieser Traditionen bestehen bis heute und spielen im Privat- und im Gemeinschaftsleben der Oberschlesier eine wichtige Rolle. Es gibt weit verbreitete Feste und andere, die regionale Spezifika aufweisen oder vor allem in bestimmten Berufsständen begangen werden.
Die Ausstellung basiert auf einer Fotoausstellung aus dem Museum Gleiwitz (Gliwice). Sie zeigt die Bräuche im Wandel der Jahreszeiten anhand großformatiger Fotografien aus den 1920er und 1930er Jahren, auf denen jährlich wiederkehrende Feierlichkeiten, Zeremonien und Bräuche begangen werden.
Dazu werden Objekte aus der Sammlung des Oberschlesischen Landesmuseum, Filmmaterial und Zeitzeugeninterviews, die eigens für die Ausstellung aufgenommen wurden, präsentiert.
Führung durch die Ausstellung:
Sonntag, 10. April 2022
Foto: Museum in Gleiwitz.
"Smigus Dyngus": Man bespritzt sich am Ostermontag mit Wasser.... die Herren bekommen anschließend zum "Dank" Ostereier geschenkt.
Foto: Museum in Gleiwitz.
Zum Frühlingseinbruch wird oft die "Marzanna", eine Strohpuppe, die den Winter symbolisiert, im Wasser versenkt oder verbrannt, um den Winter und jegliches Übel zu vertreiben.
BEGLEITPROGRAMM
Öffentliche Führung
Sonntag, 8. Mai 2022, 15 Uhr
Krisbaum, Kwyrlok und Kolynda. Brauch ich das?
Vortrag und Gesprächsrunde mit Leonhard Wons (OSLM)
Fronleichnam, 16. Juni 2022, 15 Uhr
Was wäre Weihnachten ohne einen Weihnachtsmann, Mistelzweige oder ein Rentiergeweih als Haarschmuck? Etwas, was es früher mal war? Bei uns daheim?
Es gibt unterschiedliche Gründe dafür, warum viele unserer alten Traditionen ihren ursprünglichen Sinn verloren haben, andere für immer verschwanden und wieder andere sich einer ungebrochenen Beliebtheit erfreuen.
Viele Oberschlesier, die besonders zahlreich in Nordrhein-Westfalen eine neue Heimat gefunden haben, leben zerstreut und gut integriert in der regionalen Kultur. Welchen Sinn macht es für sie noch, an alten Traditionen festzuhalten und eigene kulturelle Eigenheiten zu pflegen? Vielleicht ist es vielmehr eine persönliche Entscheidung, welchen Bräuchen man eine besondere Bedeutung beimisst und diese mit der Familie oder in einer größeren Gemeinschaft weiterhin praktiziert?
In seinem Vortrag zeigt der gebürtige Oberschlesier anhand von Erinnerungsstücken, Foto- und Filmmaterial aus der alten und der neuen Heimat sowie aus seinem Familienarchiv wie vielfältig das oberschlesische Jahres- und Lebensbrauchtum einst war und was davon heute noch „in Gebrauch" ist.
Welche Bräuche und Traditionen sind Ihnen noch bekannt? Wenn Sie mögen, bringen Sie gerne
Ihre Andenken mit und teilen mit uns Ihre Erinnerungen und Erlebnisse.
Bewegte Leben. Oberschlesische Persönlichkeiten
VERLÄNGERT!
Bewegte Leben. Oberschlesische Persönlichkeiten
Sonderausstellung des Oberschlesischen Landesmuseums in Ratingen
3. Juli 2021 bis 18. September 2022
Von A wie Alder bis Z wie Zwirner – das „Who is Who“ der oberschlesischen Persönlichkeiten wartet mit bekannten und weniger bekannten Namen auf. Oder wussten Sie, dass Oscar Toplowitz der Erfinder der Nivea Creme war, Maria Goeppert-Meyer das Schalenmodell des Atomkerns einführte und dass wir die Vollendung des Kölner Doms Ernst Friedrich Zwirner zu verdanken haben? Ob Joseph von Eichendorff, Bernhard Grzimek, Janosch, Wojciech Korfanty, Käthe Kruse, Lukas Podolski oder Otto Stern – sie und viele andere oberschlesische Persönlichkeiten haben durch ihr Wirken nachhaltige Spuren in Wissenschaft und Kunst, in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft hinterlassen. Diese Spuren können unübersehbar sein – oder nur unter dem Mikroskop sichtbar. Aber in der einen oder anderen Weise prägen sie unsere Welt bis heute.
Die neue Sonderausstellung des Oberschlesischen Landesmuseums erzählt vielfältige Lebensgeschichten aus drei Jahrhunderten und erinnert daran, wie die vorgestellten Oberschlesier durch ihr Leben und Werk auch unser kollektives Gedächtnis (mit)geprägt haben.
Viele von ihnen haben im Verlaufe ihres Lebens ihre oberschlesische Heimat verlassen und anderswo den Neuanfang gesucht. Dieser Aufbruch konnte mehr oder weniger freiwillig sein, etwa als Arbeitsmigration oder Ausdruck von Unternehmergeist, oder ganz und gar erzwungen erfolgen wie etwa die Emigration jüdischer Oberschlesier während des „Dritten Reiches“.
In der Ausstellung stellen wir Ihnen rund 30 oberschlesische Persönlichkeiten (sowie einige aus Niederschlesien) aus Wissenschaft und Technik, Literatur und Kunst, Wirtschaft und Politik vor. „Bewegte Leben“ präsentiert spannende Lebensgeschichten, Wege und Lebenswerke, von denen wir heute mehr denn je lernen können.
Als Begleitprogramm gibt es monatlich stattfindende Vorträge zu einzelnen Persönlichkeiten, pädagogische Angebote für Kinder und Schulen sowie öffentliche Sonntagsführungen. Aktuelle Hinweise zu Führungen und Vorträgen finden Sie auf unserer Homepage und auf unseren Social-Media-Kanälen.
Begleitprogramm
2022
Sonntag, 19. Juni 2022 | 15.00 - Vortrag - Nivea, Labello & Co – Der Unternehmer Oscar Troplowitz und das Unternehmen Beiersdorf
Dr. Frank Mäuer
Sonntag, 28. August 2022 | 15:00 Uhr - Vortrag Guido Henckel von Donnersmarck (1830 – 1916) – Ein adeliger Großindustrieller
Prof. Dr. Manfred Rasch
Öffentliche Sonntagsführungen
Wir führen Sie an jedem 1. Sonntag im Monat um 15 Uhr durch die Sonderausstellung. Da die Plätze begrenzt sind, melden Sie sich bei Interesse bitte an unter 02102/965-202 oder unter Ten adres pocztowy jest chroniony przed spamowaniem. Aby go zobaczyć, konieczne jest włączenie obsługi JavaScript.
Führungsgebühr: 2 EUR zzgl. Eintritt
Führungstermine 2022:
2. Januar, 3. Februar, 6. März, 1. Mai, 5. Juni
Die Führung am 3. April muss leider entfallen.
Museumsshop
Unser Museumsshop hält eine Auswahl biografischer Publikationen zu den vorgestellten Persönlichkeiten für Sie bereit.
2021-22
Freitag, 6. Mai 2022 | Tages-Exkursion nach Köln
Auf den Spuren oberschlesischer Persönlichkeiten. Gehen Sie mit uns auf Erkundungstour durch die Domstadt und entdecken Sie die Spuren der Philosophin Edith Stein, des Fußballstars Lukas Podolski und des Dombaumeisters Ernst Friedrich Zwirner.
Wir bitten um Anmeldung zur Exkursion unter E-Mail Ten adres pocztowy jest chroniony przed spamowaniem. Aby go zobaczyć, konieczne jest włączenie obsługi JavaScript. " data-mce-href="mailto: Ten adres pocztowy jest chroniony przed spamowaniem. Aby go zobaczyć, konieczne jest włączenie obsługi JavaScript. "> Ten adres pocztowy jest chroniony przed spamowaniem. Aby go zobaczyć, konieczne jest włączenie obsługi JavaScript. Telefon 02102 965-123
Samstag, 26. März 2022 | 15.00 Uhr - Lesung aus dem Leben von Frauen wie Mutter Eva, Käthe Kruse und Maria Goeppert-Mayer in ihrer Zeit
Dr. Eva Wodarz-Eichner
Sonntag, 27. Februar 2022 | 15.00 Uhr - Vortrag Edith Stein – Philosophin, Frauenrechtlerin und Ordensfrau
Dr. Monika Maas Enriquez Edith-Stein-Archiv, Köln
Dienstag, den 7. Dezember 2021, 18:30 Uhr – Vortrag und Filmvorführung Horst Bienek
Prof. Daniel Pietrek (Oppeln) hält einen kurzen Einführungsvortrag zu Horst Bieneks Kindheit. Anschließend zeigt die Publizistin, Filmemacherin und Fotografin Vera Botterbusch ihren Film „Jede Straße führt in die Kindheit – Der Schriftsteller Horst Bienek“.
Mittwoch, den 10. November 2021, 18:30 Uhr – Lesung Janosch
Klaus-Peter Lorenz (Baunatal-Guntershausen) liest aus Janoschs Roman: „Cholonek oder Der liebe Gott aus Lehm“
Oktober 2021 – Exkursion nach Köln
Auf Spurensuche von (Kurt) Alder bis (Ernst-Friedrich) Zwirner in der Domstadt am Rhein. Termin und Programm werden auf unserer Homepage noch bekanntgegeben.
Freitag, den 24. September 2021, 19:30 Uhr – Vortrag Käthe Kruse
Im Rahmen der neanderland MUSEUMSNACHT spricht Thomas Heitele, Leiter des Käthe-Kruse-Puppen-Museum Donauwörth, über Leben und Werk der Unternehmerin und Puppenmacherin Käthe Kruse.
Donnerstag, den 19. August 2021, 18:30 Uhr – Vortrag Otto Stern
Prof. Horst Schmidt-Böcking (Frankfurt) über Leben und Bedeutung des Physik-Nobelpreisträgers Otto Stern.
Donnerstag, den 15. Juli 2021, 18:30 Uhr – Lesung und Filmvorführung Willy Fritsch
Die Autorin Heike Goldbach (Berlin) liest aus ihrer Willy Fritsch-Biographie. Im Anschluss zeigen wir den Film-Klassiker „Die Drei von der Tankstelle“ (1930) mit Willy Fritsch, Lilian Harvey, Oskar Karlweis und Heinz Rühmann.
Jüdische Spuren. Von der Synagoge zum Gebetshaus in Beuthen
In diesem Jahr begehen wir "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland". Das Oberschlesische Museum in Beuthen (Bytom) und das Oberschlesische Landesmuseum in Ratingen widmen sich in einem Kooperationsprojekt den jüdischen Spuren in Beuthen. Im November eröffnet in Beuthen die Ausstellung "Jüdische Spuren. Von der Synagoge zum Gebetshaus in Beuthen". Begleitend gibt es auch bei uns eine Ausstellung, den Film "Zwei Welten" sowie ein Begleitprogramm mit Workshops.
Ein inhaltlicher Abriss der Ausstellung
"Jüdische Spuren. Von der Synagoge zum Gebetshaus in Beuthen"
Wir leben, folgen immer noch den Spuren und lauschen dem Flüstern der Geschichte. Beuthen ist eine faszinierende, multikulturelle Stadt mit einer jahrhundertealten Geschichte an der Grenze zwischen den Kulturen und Traditionen, in der jüdisches Leben seit Jahrhunderten präsent war und immer noch ist.
Im Mittelpunkt dieser Ausstellung stehen Menschen, Orte und Artefakte, die im Laufe der Zeit untrennbar miteinander verwoben wurden. Die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Beuthen, die durch das Prisma des kollektiven und individuellen Schicksals dieser gesellschaftlichen Gruppe betrachtet wird, wird durch eine Vielzahl von Kontexten bestimmt – historisch, politisch, sozial, kulturell oder rituell.
Ausgewählte Artefakte aus den Sammlungen des Oberschlesischen Museums in Beuthen zeigen chronologisch eine Abfolge von Ereignissen und Wirkungszusammenhängen, in die die Existenz der jüdischen Gemeinde an diesem besonderen Ort und der gemeinsame Aufbau ihrer Geschichte eingeschrieben waren und sind. Beamte, Fabrikarbeiter, Kaufleute und Handwerker auf der einen Seite und Angehörige der lokalen Regierung oder des sogenannten Establishments auf der anderen Seite, darunter Mitglieder zahlreicher Vereine, Stifter von Stipendienstiftungen oder Initiatoren von Bildungs-, Wohlfahrts- und Wohltätigkeitsprojekten – sie alle haben das jahrhundertealte, soziale und wirtschaftliche Leben von Beuthen geprägt. Juden wanderten ein, ließen sich nieder und blieben in der Stadt und schufen Raum für die Ebenen sacrum und profanum.
In der Ausstellung fehlt es nicht an Verweisen auf die dramatischsten Seiten der Geschichte des 20. Jahrhunderts, die auf jenen Moment des Übergangs zwischen zwei Welten hinweisen - relative Ruhe einerseits, Krieg und Holocaust andererseits. Die Ausstellung folgt den Spuren der Generationen von der Ausgrenzung der Juden aus dem gesellschaftlichen Leben in den 1930er Jahren über die Reichspogromnacht bis hin zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, der das Ende einer Ära markierte – die Existenz der jüdischen Gemeinschaft innerhalb des deutschen Staates. Als die Juden nach dem Krieg in die Stadt zurückkehrten, hinterließen sie keine unvollendete Geschichte. Unter ihnen waren diejenigen, die die Konzentrations- und Arbeitslager überlebt hatten, die wenigen jüdischen Bewohner von Beuthen aus der Vorkriegszeit sowie Juden, die aus den östlichen Grenzgebieten der Zweiten Polnischen Republik umgesiedelt wurden. Gemeinsam bauten sie ihr Leben und die Stadt wieder auf. An die Stelle der Synagoge trat das jüdische Gebetshaus. Für viele war Beuthen nur eine Zwischenstation auf dem Weg nach Palästina (Israel), Westeuropa oder in die Vereinigten Staaten.
Die Geschichte der jüdischen Gemeinde in unserer Stadt hat kein Ende; sie geht weiter. Auch wenn es immer weniger Juden in Beuthen gibt, ist ihr Beitrag zur Geschichte der Stadt unbestreitbar. Die Spuren ihrer Geschichte haben sich in die Geschichte der Stadt eingeschrieben; sie sind Teil des Stadtgefüges geworden. Die Erinnerung an die Menschen und Orte, die mit ihnen verbunden sind, bleibt in den Erinnerungen der nachfolgenden Generationen lebendig.
Die meisten der in der Ausstellung präsentierten Objekte stammen aus dem aufgelösten jüdischen Gebetshaus in Beuthen. Im Jahr 2017 wurden sie dem Oberschlesischen Museum von der Jüdischen Kultusgemeinde in Kattowitz geschenkt.
Dauerausstellung
Die Dauerausstellung hat die Kultur und Geschichte Oberschlesiens zum Thema. Textilbahnen mit oberschlesischen Bildmotiven begleiten den Aufstieg ins Obergeschoss. Sie sind so ausgewählt, dass sie auf die drei Hauptthemen der Dauerausstellung vorbereiten:
- „Oberschlesien vor der Industrialisierung”,
- „Oberschlesien und die Industrie”,
- "Oberschlesien in der Politik des 20. Jahrhunderts”.
VERANSTALTUNGEN