22.03.2018: Die kulturelle Neuerfindung von Kattowitz/Katowice. Vortrag in der Martin-Opitz-Bibliothek - fällt leider aus -
Die kulturelle Neuerfindung der Hauptstadt des oberschlesischen Industriereviers beleuchtet die Kulturwissenschaftlerin Dr. Juliane Tomann (Jena) in ihrer Studie „Geschichtskultur im Strukturwandel. Öffentliche Geschichte in Katowice nach 1989" (De Gruyter Oldenbourg 2017). Die ehemalige sozialistische Musterstadt, das industrielle Rückgrat Polens, durchläuft seit der politischen Wende 1989/1990 einen tiefgreifenden ökonomischen und gesellschaftlichen Transformationsprozess. Im Mittelpunkt der Vortrags- und Diskussionsveranstaltung steht die Frage, wie in Zeiten des dynamischen Wandels Geschichte erzählt wird und welche Wirkungen bzw. Funktionen diese im öffentlichen Raum einnimmt.
Begrüßung: Dr. Arkadiusz Danszczyk (Martin-Opitz-Bibliothek, Herne)
Einführung und Moderation: Vasco Kretschmann (Kulturreferent für Oberschlesien)
Buch- und Thesenpräsentation: Dr. Juliane Tomann (Imre Kertész Kolleg, Jena)
22. März 2018, 19:00 - 20:30 Uhr
Martin-Opitz-Bibliothek, Berliner Platz 5, 44623 Herne
Eine gemeinsame Veranstaltung der Martin-Opitz-Bibliothek und des Kulturreferats für Oberschlesien
Gut besuchter Ostermarkt zur Ausstellungseröffnung im Oberschlesischen Landesmuseum
Der Kulturreferent für Oberschlesien begleitet mit seinen Angeboten die Ausstellungen im Oberschlesischen Landesmuseum. Anlässlich der Eröffnung der beiden Sonderausstellungen „Eierkegeln, Schmackostern und Nasser Montag. Ostereier und Osterbräuche in Schlesien" und „Erst der Schatten zeigt das Licht. Werkschau zum 100. Geburtstag von Jutta Osten" organisierte das Kulturreferat zusammen mit dem OSLM am 4. März einen Ostermarkt. Ähnlich dem Herbstmarkt präsentierten Kunsthandwerker/innen verschiedene Traditionen und Produkte aus Schlesien und führten deren Herstellung vor. Fast 460 Gäste folgten den kunstvoll verzierten schlesischen Ostereiern und bunten Sommerstecken ins Oberschlesische Landesmuseum. Stände mit regionalen Produkten aus Schlesien und Ratingen ergänzten das Programm.
Allen Ausstellern und dem Team des OSLM sei herzlich gedankt!
Neben den kunstvoll verzierten Ostereiern aus Oberschlesien veranschaulichen historische Fotografien und Filmaufnahmen aus der Sammlung des Filmemachers Josef Cyrus verschiedene regionale Bräuche der Ostertage. Auf Initiative des Kulturreferats konnten die eindrucksvollen Darstellungen verschiedener Prozessionen und des Osterreitens als Ausstellungselemente gewonnen werden.
16.02.2018, Podiumsgespräch in Berlin: Ein Nationalstaat mit vielen Nationalitäten
Ein Nationalstaat mit vielen Nationalitäten – Polens Grenz-und Minderheitenpolitik 1918–1939
Podiumsgespräch anlässlich von 100 Jahren Wiedererlangung der polnischen Staatlichkeit. Mit Włodzimierz Borodziej und Juliane Haubold-Stolle, es moderiert Peter Oliver Loew
Das Ende des Ersten Weltkrieges läutete in Mittel- und Osteuropa eine Phase politischer, wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und kultureller Dynamik ein. Im allgemeinen Bestreben nach internationalem Frieden und Sicherheit wurden schnell widersprüchliche Entwicklungen sichtbar: Parallel zu Beschlüssen des Völkerbundes als Garant für eine dauerhafte Beilegung internationaler Konflikte entstanden auf der europäischen Landkarte Nationalstaaten mit territorialen Machtansprüchen und teilweise revisionistischen Tendenzen.
Einer davon war die am 11. November 1918 gegründete Zweite Polnische Republik. Von Beginn an belasteten die Grenzfragen die Stabilität des jungen Staates und auch das deutsch-polnische Verhältnis. Im Versailler Vertrag wurden dem polnischen Staat große Teile der deutschen Provinzen Posen und Westpreußen zugesprochen. In ethnisch heterogenen Gebieten wie Oberschlesien sollten Volksabstimmungen abgehalten werden. Danzig wurde als Freie Stadt unter den Schutz des Völkerbundes gestellt. Trotz Unterzeichnung eines Minderheitenschutzvertragens scheute der polnische Staat von Beginn an keine Konflikte mit seinen Minderheiten, insbesondere mit Deutschen, Juden und Ukrainern. Allerdings ging auch der deutsche Staat mit der innerhalb seiner Grenzen lebenden polnischen und polnisch-jüdischen Minderheit nicht zimperlich um.
Die Veranstaltung möchte einen Einblick in dieses bisher wenig bekannte Kapitel der polnischen Geschichte geben. Im Mittelpunkt steht dabei Polens Entwicklung zum Nationalstaat hin und sein Umgang mit Minderheiten in der Zwischenkriegszeit. Diskutieren möchten wir außerdem über die Konstruktion des Nationalen und über nationale Mythen, die aus dieser Zeit stammen und den öffentlichen Diskurs in Polen teilweise bis heute prägen.
Am Gespräch nehmen teil:
Prof. Dr. Włodzimierz Borodziej, Historiker, Universität Warschau
Dr. Juliane Haubold-Stolle, Historikerin, Kuratorin der Ausstellung »1914–1918. Der Erste Weltkrieg« im Deutschen Historischen Museum, Berlin.
Moderation: Dr. Peter Oliver Loew, Deutsches Polen-Institut.
Begrüßung: Dr. Magdalena Gebala, Deutsches Kulturforum östliches Europa, und Vasco Kretschmann, Kulturreferent für Oberschlesien
Freitag, 16.02.2018, 19:00 Uhr
buch|bund – deutsch-polnische Buchhandlung
Sanderstraße 8, 12047 Berlin, Deutschland
Eintritt 4,– Euro
Eine Veranstaltung des Deutschen Kulturforums östliches Europa in Potsdam, des Kulturreferenten für Oberschlesien am Oberschlesischen Landesmuseum in Ratingen und des Deutschen Polen-Instituts in Darmstadt
Matthias Nawrat sprach über das Oppelner Schlesien
Mehr als 90 Gäste kamen ins Haus Schlesien zur Lesung des mehrfach ausgezeichneten Schriftstellers Matthias Nawrat. Sein neuester Roman „Die vielen Tode unseres Opas Jurek" ist eine deutsch-polnische Familiengeschichte, die der Tragik des 20. Jahrhunderts mit einer Menge Humor begegnet. Die zahlreichen familienbiografischen Anknüpfungspunkte aus dem Leben des Autors boten Anlass für ein Gespräch über die Identitäten und Erlebnisse eines sogenannten Spätaussiedlers. Nicht ungewöhnlich für das Oppelner Schlesien ist die vielfältige Herkunft von Nawrats Großeltern, die sowohl aus dem damals noch deutschen Schlesien als auch aus Zentral- und Ostpolen stammen.
Die Lesung wurde durch den Kulturreferenten moderiert und fand in Zusammenarbeit mit dem Dokumentations- und Informationszentrum Haus Schlesien und mit Unterstützung durch das Literaturhaus Bonn und Literatur im Siebengebirge e.V. statt.
29.11.2017: Schlesische Erfahrungswelten. Lesung und Gespräch mit dem Autor Matthias Nawrat in Haus Schlesien
Opa Jurek eröffnete nach dem Krieg im oberschlesischen Oppeln/Opole ein Lebensmittel-geschäft und steigt im Laufe seines bewegten Lebens bis zum Kaufhausdirektor auf. An seinem Leben davor, dazwischen und danach entfaltet sich eine deutsch-polnische Geschichte zwischen Kindheit und Alltag, Politik und Kriegserfahrung und einer Menge Humor. Matthias Nawrat lässt in seinem Roman „Die vielen Tode unseres Opas Jurek" die Hauptfigur in 32 Episoden seine Familien- und Lebensgeschichte erzählen, zwischen der Kindheit in Warschau, der Gefangenschaft in Auschwitz, dem Heimisch werden in Oppeln und Polens Aufbruch nach 1989. Die Geschichte des schlesischen Oppeln und Jureks Verwandtschaft in Deutschland bieten eine Reihe autobiographische Anknüpfungspunkte aus dem Leben des Autors.
Matthias Nawrat wird aus seinem neusten Roman und weiteren Texten lesen und im Anschluss mit uns über die Komplexität (ober-)schlesischer Erfahrungswelten ins Gespräch kommen.
Matthias Nawrat wurde 1979 im oberschlesischen Oppeln/Opole geboren. Mit zehn Jahren zog er mit seiner Familie nach Bamberg. Er studierte Biologie in Freiburg/Br. und Heidelberg sowie Literatur am Schweizer Literaturinstitut in Biel. Nawrat lebt in Berlin. Für seinen Debüt-Roman „Wir zwei allein" (2012) erhielt er verschiedene Auszeichnungen, u.a. den Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis. Sein Roman „Unternehmer" (2014) wurde für den Deutschen Buchpreis nominiert und mit dem Kelag-Preis und Bayern2-Wortspiele-Preis gewürdigt. In seinem dritten Roman „Die vielen Tode unseres Opas Jurek" (2015) begibt sich Nawrat an seinen Geburtsort und erzählt ein polnisch-schlesisches Familienepos. Er erhielt u.a. den Bremer Literaturpreis und die Alfred-Döblin-Medaille.
Mittwoch, 29. November 2017, 19:00 Uhr
Haus Schlesien, Dollendorfer Str. 412, 53639 Königswinter
Karten 5 € / 2,50 € über T 02244 - 88 60, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
oder an der Abendkasse.
Begrüßung und Einführung: Nicola Remig | Lesung: Matthias Nawrat | Diskussion mit dem Autor: Vasco Kretschmann.
Eine Veranstaltung des Kulturreferats für Oberschlesien und HAUS SCHLESIEN in Zusammenarbeit mit Literaturhaus Bonn und Literatur im Siebengebirge e.V. Gefördert aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
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