Online-Lernmodul: Landeskunde Oberschlesien – Eine europäische Region
Das neue Lernmodul "Landeskunde Oberschlesien" vermittelt Schülerinnen und Schülern am Beispiel der Geschichte Oberschlesiens Aspekte der deutsch-polnischen Beziehungsgeschichte nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg (Grenzfindung; Erinnerungskultur) als auch der Migrationsgeschichte (Zuwanderung nach Deutschland). Das Modul Oberschlesien eignet sich sowohl zur Verhandlung transnationaler Regionalgeschichte (mehrschichtige Identitäten) als auch zur landeskundlichen Vorbereitung auf einen Schüleraustausch/Klassenfahrt in die Region.
Alle Arbeitsblätter aus der Reihe "Polen in der Schule" sind frei abrufbar: www.poleninderschule.de/arbeitsblaetter/landeskunde/landeskunde-oberschlesien-eine-europaeische-region
Die Unterrichtsmaterialien zu vielfältigen Aspekten der Region Oberschlesien sind in Kooperation des Deutschen Polen-Instituts in Darmstadt mit dem Kulturreferenten für Oberschlesien entstanden.
29.01. u. 07.02.2019: Lesung im Haus Oberschlesien mit Harald Gesterkamp: Humboldtstraße Zwei
Harald Gesterkamp: Humboldtstraße Zwei. Das Schicksal einer deutschen Familie zwischen 1934 und 2014
Erich Plackwitz ist in den Dreißiger Jahren als Richter am Amtsgericht in Jauer, einer Kleinstadt in Schlesien, tätig. Er verachtet Hitler und den Nationalsozialismus, dennoch muss er hilflos zusehen, wie sich Deutschland vom Rechtsstaat immer mehr zum Unrechtsstaat entwickelt. Seine Tochter Elise liebt ihr Elternhaus in der Humboldtstraße Nr. 2, doch muss sie es nach Schule, Studium und Flakhelferinneneinsatz in Oberschlesien aufgeben. Nach dem Krieg fasst sie in Westdeutschland Fuß, macht eine Ausbildung und gründet eine Familie. Doch die Sehnsucht nach Schlesien brodelt weiter in ihr. Ihr in Bonn lebender Sohn Andreas kann das nicht nachvollziehen. Erst als seine Mutter alt ist und mit einer tödlichen Krebsdiagnose konfrontiert wird, beginnt er sich für ihre Lebensgeschichte zu interessieren. Ein altes Kriegstagebuch der Mutter hilft dabei.
Harald Gesterkamp, geb. 1962 in Münster, ist Autor und Journalist. Er lebt in Bonn und arbeitet als Redakteur beim Deutschlandfunk in Köln. Titelinformation: Humboldtstraße Zwei. Hamburg: Verlag Tredition, 468 Seiten, ISBN: 9783734536588
Dienstag, 29. Januar 2019, 19:00 Uhr: Haus Oberschlesien, Bahnhofstraße 71, Ratingen-Hösel
Donnertag, 7. Februar 2019, 19:00 Uhr: Gerhart-Hauptmann-Haus, Bismarckstr. 90, 40210 Düsseldorf
Eine Veranstaltung des Kulturreferats für Oberschlesien am Oberschlesischen Landesmuseum in Kooperation mit dem Kulturkreis Hösel und dem Gerhart-Hauptmann-Haus, Düsseldorf
12.12.2018: Lesung im Haus Schlesien mit Hans Pleschinski: Wiesenstein
Wiesenstein - der große Gerhart Hauptmann Roman von Hans Pleschinski
Der alte Mann, eine Berühmtheit, Nobelpreisträger, verlässt mit seiner Frau das Sanatorium, wo beide Erholung gesucht haben, und wird mit militärischem Begleitschutz zum Zug gebracht. Doch es ist März 1945, das Sanatorium Dr. Weidner liegt im eben zerstörten Dresden und der Zug fährt nach Osten. Gerhart und Margarete Hauptmann nämlich wollen nirgendwo anders hin als nach Schlesien, in ihre Villa „Wiesenstein", ein prächtiges Anwesen im Riesengebirge. Dort wollen sie weiterleben, in einer hinreißend schönen Landschaft, mit eigenem Masseur und Zofe, Butler und Gärtner, Köchin und Sekretärin, ein immer noch luxuriöses Leben für den Geist führen inmitten der Barbarei.
Aber war es die richtige Entscheidung? Überhaupt im Dritten Reich zu bleiben? Und was war der Preis dafür? Können sie und ihre Entourage unbehelligt leben, jetzt, da der Krieg allmählich verloren ist, russische Truppen und polnische Milizen kommen? Und das alte Schlesien untergeht?
Hans Pleschinskis erzählt in Wiesenstein erschütternd und farbig, episodenreich und spannend vom großen, genialen Gerhart Hauptmann, von Liebe und Hoffnung, Verzweiflung und Angst. Er erzählt vom Ende des Krieges, dem Verlust von Heimat, von der großen Flucht, vergegenwärtigt eine Welt, die für uns verloren ist, und das Werk Gerhart Hauptmanns, auch mit unbekannten Tagebuchnotizen. Die Geschichte eines irrend-liebenden Genies und einer untergehenden und sich doch dagegen stemmenden Welt, ein überwältigender Roman. (C. H. Beck, München 2018)
Mittwoch, 12. Dezember 2018, 19:00 Uhr: HAUS SCHLESIEN, Dollendorfer Str. 412, 53639 Königswinter
Eine Veranstaltung von Haus Schlesien in Kooperation mit dem Kulturreferat für Oberschlesien, dem Literaturhaus Bonn und dem Verein Literatur im Siebengebirge.
22.11.2018: Oberschlesien und seine Geschichte. Festvorträge anlässlich des 70. Jubiläums der Martin-Opitz-Bibliothek
Die kulturelle Neuerfindung der Hauptstadt des oberschlesischen Industriereviers beleuchtet die Historikern Dr. Juliane Tomann (Jena) in ihrer Studie „Geschichtskultur im Strukturwandel. Öffentliche Geschichte in Katowice nach 1989" (De Gruyter Oldenbourg 2017). Die ehemalige sozialistische Musterstadt, das industrielle Rückgrat Polens durchläuft seit der politischen Wende 1989/1990 einen tiefgreifenden ökonomischen und gesellschaftlichen Transformationsprozess. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht die Frage, wie in Zeiten des dynamischen Wandels Geschichte erzählt wird und welche Wirkungen bzw. Funktionen diese im öffentlichen Raum einnimmt?
Dr. Juliane Tomann leitet den Projektbereich "Geschichte und Öffentlichkeit" am Imre Kertész Kolleg in Jena. Als ausgebildete Kulturwissenschaftlerin beschäftigt sie sich mit den vielfältigen Produktionsweisen historischen Wissens sowie der Schnittstelle zwischen Geschichtswissenschaft und Öffentlichkeit in verschiedenen Konstellationen. Ihre Dissertation wurde mit dem Wissenschaftlichen Förderpreis des Polnischen Botschafters ausgezeichnet.
Seit Generationen bleiben nur die Polen wirklich an dem Thema Oberschlesien dran. In Deutschland sind wir dagegen immer weniger in der Lage, mit ihnen einen Kulturdialog über Oberschlesien von gestern und von heute zu führen. Heute erfahren wir von den Polen, wer die deutschen Kohle-Barone, die modernen Industriellen, Architekten und Musiker aus Oberschlesien waren, weil wir sie bereits vergessen haben.
Das ist schade, denn so kann keine Annäherung gelingen. Um dialogfähig zu bleiben, muss Wissen über Oberschlesien auch in Deutschland vermittelt, rezipiert und kritisch reflektiert werden. Der vorliegende Essayband will nicht zulassen, dass das deutsche Wissen und das so nötige Verständnis für diese komplizierte Region „vom Winde verweht" wird. Nomen est omen: Wiatr heißt Wind. Damit unser Wissen über Oberschlesien nicht „vom Winde verweht" wird, gibt es Marcin Wiatr. Alle hier gesammelten Beiträge sind kenntnisreich und beständig, alle zeugen von einer sorgfältigen Kultur des Wortes. Wiatr nimmt seine Leser ernst und das macht Appetit auf mehr!
Dr. Marcin Wiatr, ist Schulbuchforscher, Literaturwissenschaftler und Übersetzer. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter des Georg-Eckert-Instituts - Leibniz-Instituts für internationale Schulbuchforschung in Brauschweig, wo er das deutsch-polnische Geschichtsbuchprojekt "Europa. Unsere Geschichte" koordiniert und auf deutscher Seite die Gemeinsame Deutsch-Polnische Schulbuchkommission betreut.
Dr. Vasco Kretschmann ist Kulturreferent für Oberschlesien bei der Stiftung Haus Oberschlesien in Ratingen.
Programm:
Begrüßung: Dr. Hans-Jakob Tebarth
Einführung und Moderation: Dr. Vasco Kretschmann
Buch- und Thesenpräsentation: Dr. Juliane Tomann
Buch- und Thesenpräsentation: Dr. Marcin Wiatr
Im Anschluss der Veranstaltung wird ein kleiner Umtrunk zur Feier des 70jährigen Jubiläums der Bücherei des deutschen Ostens stattfinden.
Eine gemeinsame Veranstaltung der Martin-Opitz-Bibliothek und des Kulturreferats für Oberschlesien
Donnerstag, 22. November 2018, 19:00-20:30 Uhr
Martin-Opitz-Bibliothek
Berliner Platz 5
44623 Herne
25.11.2018: Schlesische Kindheiten in Literatur und Wirklichkeit. Vortrag von Dr. Jürgen Nelles
"Schlesische Kindheiten in Literatur und Wirklichkeit"
am Sonntag 25.11.2018, 15:00 Uhr im Oberschlesischen Landesmuseum
Bildvortrag von Privatdozent Dr. habil. Jürgen Nelles (Institut für Germanistik, Universität Bonn)
Um 14:00 und 16:30 Uhr bieten wir Ihnen eine Kuratorenführung durch unsere Sonderausstellung an: „Schaukelpferd und Zinnsoldaten. Kindheit und Jugend in Schlesien"
Der bebilderte Vortrag bietet einen Einblick in die Kindheit bekannter und weniger bekannter Persönlichkeiten, die in Schlesien zur Welt gekommen und aufgewachsen sind. Im Mittelpunkt stehen die Kindheitserinnerungen von Josef von Eichendorff, Gerhart Hauptmann, Maria Frisé, Reinhard Leue, Horst Bienek, Michael Zeller u.a. Viele Dichter und Künstler haben ihren schlesischen Ursprüngen in autobiografischen Aufzeichnungen oder literarischen Werken Ausdruck verliehen – und dabei nicht selten das 'Land ihrer Kindheit' als 'verlorenes Paradies' beschrieben.
In den Büchern zeigen sich mitunter charakteristische Gemeinsamkeiten und Übereinstimmungen bei den Betrachtungen und Erinnerungen an Land und Leute, an beliebte Bräuche und typische Traditionen, so auch an schlesische Speisen und Getränke.
PD Dr. habil. Jürgen Nelles lehrt an der Universität Bonn Neuere deutsche Literatur. Er hat zahlreiche Aufsätze und Bücher zur Literatur vom 18. bis zum 21. Jahrhundert veröffentlicht. In diesem Jahr erschien seine Einführung in Leben und Werk des Literaturnobelpreisträgers Gerhart Hauptmann (Jürgen Nelles: Gerhart Hauptmann. Tectum Verlag, Baden-Baden 2018).
Eine Veranstaltung des Kulturreferenten für Oberschlesien aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien in Zusammenarbeit mit dem Oberschlesischen Landesmuseum.
Weitere Beiträge...
- 26.10.2018 „Schlesische Erfahrungswelten“ – Lesung von Matthias Nawrat in Berlin
- 04./05.10.2018: Entdecke das alte Oppeln! Ein kreativer Schreibworkshop für Schüler
- 18.09.2018: Das schlesische Elysium. Burgen, Schlösser, Herrenhäuser und Parks im Hirschberger Tal. Lesung in Erftstadt
- 30.09.-06.10.2018: Jugendprojekt „Kulturstrukturwandel“ in Zabrze (Hindenburg). Jetzt anmelden
Kommende Veranstaltungen
Wichtiger Hinweis!
Aufgrund der steigenden Coronavirus-Infektionszahlen wurden bundesweit verschärfte Corona-Schutzmaßnahmen beschlossen. Auch das OSLM ist als Kultureinrichtung vom Lockdown betroffen und bleibt vorerst bis zum 10. Januar 2021 geschlossen. Die nachfolgenden Veranstaltungen fallen aus bzw. werden verschoben.
Mittwoch, 9. Dezember 2020, 18:30 Uhr
Horst Bieneks Gleiwitzer Kindheit - Vortrag von Prof. Dr. Daniel Pietrek
Ort: Haus Oberschlesien
Samstag, 12. Dezember 2020, 14:00 - 16:00 Uhr (Zusatztermin)
Schlesische Weihnachten!
Samstags im Museum. Museumspädagogische Nachmittage für Kinder zwischen 6 und 12 Jahren
Ort: Oberschlesisches Landesmuseum
Samstag, 19. Dezember 2020, 14:00 - 16:00
Schlesische Weihnachten!
Samstags im Museum. Museumspädagogische Nachmittage für Kinder zwischen 6 und 12 Jahren
Ort: Oberschlesisches Landesmuseum
Kontakt
Anschrift:
Oberschlesisches Landesmuseum
Bahnhofstraße 62
40883 Ratingen (Hösel)
Telefon:
+49(0)2102-9650
Email:
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